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Schmerzhafter Wadenkrampf

Schmerzhafter Wadenkrampf

Der Kampf mit dem Krampf

Ob Sportler, Diabetiker oder Senioren – fast jeden hat schon mal ein schmerzhafter Wadenkrampf aus dem Schlaf gerissen. Zum Glück lässt sich der nächtliche Spuk mit einfachen Maßnahmen verteiben.

Nächtliche Muskelkrämpfe - ein unheilvolles Signal?

„Muskelkrämpfe im Unterschenkel können viele Ursachen haben, ein gestörter Elektrolyt- und Wasserhaushalt gehört ebenso dazu wie verschiedene Krankheiten“, erklärt Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin der Barmer GEK. Beispielsweise leiden Menschen mit Diabetes und Nierenerkrankungen unter den nächtlichen Krämpfen. Bei Über-60-Jährigen ist jeder Dritte betroffen. Grund hierfür sind altersbedingte Muskelverkürzungen. Aber: „Auch Medikamente und Vergiftungen können zu den Krämpfen führen“, ergänzt Dr. Marschall. Grundsätzlich gilt: So lange sich die Krämpfe nur gelegentlich melden, bieten sie keinen Grund zur Beunruhigung.

So machen Sie den Krämpfen Beine

Oft wirken schon einfache Übungen. „Um die Muskeln zu dehnen, einfach die Zehen Richtung Kopf ziehen und dabei die Ferse in den Boden drücken“, rät Dr. Ursula Marschall. Gegen die Schmerzen hilft eine leichte Massage. Ein Glas Wasser angereichert mit einer Prise Salz bringt den gestörten Elektrolythaushalt wieder ins rechte Lot. Als vorbeugende Maßnahme empfiehlt Dr. Marschall Stretchingübungen oder Fußbäder vor dem Zubettgehen.

Ab wann zum Arzt?

Bisher stand den Patienten mit Chinin (Limptar®) ein verschreibungsfreies Medikament gegen Wadenkrämpfe zur Verfügung. Inzwischen ist es nur noch auf Rezept erhältlich. Dr. Marschall erklärt dies mit schweren Nebenwirkungen, zu denen unter anderem Herzrhythmusstörungen zählen.  Vor allem für Herz- und Tinnitus-Patienten sowie Schwangere ist Chinin ungeeignet. In der Apotheke finden die Betroffenen geeignete Alternativen wie zum Beispiel Magnesiumtabletten. Wenn sich die Krämpfe häufen, starke Beschwerden verursachen und mehrmals nachts oder am Tag vorkommen, wird ein Arztbesuch erforderlich.

| Susanne Schmid/Barmer GEK ; Bildrechte: